Абай Кунанбаев творчество

Стихи, поэмы, биография Абая Кунанбаева

27 Wort

Sokrates sprach zu einem seiner Schüler, dem Gelehrten
Aristodem, über den Dienst für den allmächtigen Schöpfer
Aristodem machte sich oft über die Gläubigen lustig.
Ei, Aristodem, was meinst du, gibt es in der Welt Menschen,
deren Werke bewunderungswürdig sind? Das sind viele,
Lehrer- r, antwortete jener, nenne wenigstens einen von ihnen
Ich bewundere die Poesie von Homer, die Tragödien von
Sophokles, die Fähigkeit einiger, sich in andere Gestalten
zu verwandeln, Ich bewundere auch die Malerei von Sevxis
Aristodem nannte noch einige bekannte Namen.

Wer
verdient deines Erachtens größere Bewunderung: derjenige,
der leblose Darstellungen des Menschen schafft, oder der
Allerhöchste, der den Menschen mit seiner Vernunft und
lebender Seele schafft, Der Letztere. Aber nur, falls seine
Werke durch die Kraft der Vernunft geschaffen sind und
nicht durch Zufall. In der Welt gibt es viele nützliche
Dinge. Der Nutzen mancher Dinge ist offensichtlich, über
die Zweckbestimmung anderer darf man nicht nach äußerem
Aussehen urteilen. Was meinst du, welche von ihnen sind
durch die Kraft der Vernunft geschaffen und welche zufällige?
Selbstverständlich sind die Dinge, deren Nutzen offen-
sichtlich ist, das Werk der Vernunft
Gut Als der Alerhochste den Menschen schuf, gab er ihm die
funf Sinne, da er von ihrer Notwendigkeit fur den Menschen
wusste. Er gab die Augen, dass man sehen kan: ohne sie konnten
wir die Schonheit der Welt nicht genießen. Damit man die Augen
offnen und schließen kan, sind die Lider gegeben: um sie vor
Wind und Staub zu schutzen, sind Wimpern gegeben: um von
den Augen den Schweiß abzufuhren, sind Brauen gegeben
Hatten wir keine Ohren, konnten wir weder Gepolter noch
zarte Tone horen, konnten Singen und Musik nicht genießen.
Hatten wir keine Nase, konnten wir keinen Geruch
unterscheiden, wurden nicht von Wohlgeruchen angelockt,
verspurten keinen Ekel vor ublen (geruchen Hatten wir keine
Zunge und (Gaumen, konnten wir das Suse vom Bitteren, das
Weiche vom Harten nicht unterscheiden
Ist das nicht nutzlhch angelegt?
Unsere Augen und Nase sind nahe zum Mund geschaffen, damit
wir sehen und riechen konnen, was wir essen. Die anderen,
notwendigen, aber Ekel hervorrufenden Offnungen sind weit
von den edlen Organen, die im Kopf sind.
Zeugt das nicht davon, dass Gott uns durchdacht schuf-
Nach einigem Nachdenken hat Arstodem zugestimmt, dass der
Schopfer wahrhaftig almachtig ist und dass er seine Werke mit
großer Liebe schuf.
Dann sage mir Ale lebendige Schopfung empfindet zarte
Liebe fur Ihre Kinder, alles Lebende hasst den Tod, bemuht
sich moglichst lange zu leben, sorgt fur den Eh halt der Art
Alles Ist furs Leben und fur die Verlangerung des Lebens
geschaffen Sollte Gott sie nicht aus Liebe, als Liebende und
zur Zeugung des Lebens geschaffen haben-
she, Aristodem, fuhr Sokrates fort, wie kannst du denken,
dass außer dir, dem Menschen. niemand Verstand besitzt)
Erinnert denn nicht der Korper des Menschen an das
Teilchen Erde, auf dem er geht? Ist denn die Feuchtigkeit
deines Korpers nicht ein Tropfen aller Erden feuchtigkeit?
Woher kommt dein Verstand? Egal, woher er kommt, nur
dank der Seele, die dir geschenkt wurde, Wurdest du zum
Gefab fur solch einen umfassenden Verstand Du siehst nur
die Vollkommenheit, Volstandigkeit und Harmonie des
Gesetzes, nach dem die Natur geschaffen ist, du siehst,
wunderst dich, aber du kannst nicht mit dem Bewusstsein
erfassen, was du siehst
Was meinst du nach allem Ist die Natur ein zweckloses
Ergebnis des Zufalls oder das Werk des Schopfers, der einen
unermesslichen Verstand besitzt? Dieses (Geheimnis, das dem
menschlichen Bewusstsein nicht untersteht, erklart sich,
wenn nicht durch den Verstand, SO durch die Kraft der
unerschutterlichen Gesetzmabigkeit, die die \ohldurch
dachtheit und Zweckmabigkeit aller Schopfung Ins
Gleichgewicht bringt.
Alles, was du sagtest, stimmt,
antwortete der Schule, es Ist klar, dass der Schopfer
wahrhaft großen Verstand besitzt. Ich bestreite seine
Allmacht nicht. Aber ich hore nicht auf, mich daruber zu
wundern, dass der Allmachtige Schop fer mein Gebet
benotigt aristodem! Du irrst dich. Wenn es jemanden
gibt, der fur dein Wohlergehen sorgt, so stehst du In seiner
Schuld. Benotigst du wohl eine Erklarung fur solch einfache
Wahrheit- Woher kan ich wissen, ob er sich um mich
sorgt oder nicht? * Dann schau die Tiere an und dich selbst
Empfinden wir die Wirklichkeit denn gleich? Der Mensch
Ist imstande, an seine Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft zu denken. Das Tier aber entsinnt sich der
Vergangenheit und Gegenwart kaum, und uber die Zukunft
denkt es uberhaupt nicht nach.
Vergleiche das Aubere des Menschen und des Tieres. Der
Mensch steht gerade, auf zwei Beinen, um die Umgebung
zu sehen. Er kann ein beliebiges Tier seinem Willen
unterstellen. Die Tiere verlassen sich nur auf Ihre Beine und
Fluge, sie konnen Ihresgleichen nicht unterwerfen. Hatte
Gott den Menschen so hilflos geschaffen wie die Tiere, so
ware jener zu nichts zu gebrauchen. Der Mensch Ist zum
Herrscher uber alles Leben auf Erden geschaffen. Hatten
die Tiere Menschen verstand, so hatte Ihnen Ihr Aussehen
kaum gestattet, den anderen Arbeits fähigkeit, Rednerkunst
und Tugenden zu vermitteln Stell dir vor, es konnte der
n, es zu
einem meisterhaften Handwerker bringen? Die Tatsache,
dass Gott dem Menschen umfassenden Verstand gab und
diesen Verstand in einen so vollkommenen Korper, der
harmonisch Geistesstarke und sittliche Schonheit vereint,
eingebettet hat, Ist ein Beweis dafur, dass Gott den Menschen
mit großer Sorgfalt geschaffen hat. Ist denn damit der
Mensch nicht verpflichtet, Gott anzubeten
So beendete der Lehrer das gesprach.

Abai(Абай Құнанбаев)

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