Абай Кунанбаев творчество

Стихи, поэмы, биография Абая Кунанбаева

22 Wort

Ich uberlege, wen unter den Kasachen ich heute hoch In
Ehren halten und achten konnte?
Ich hatte den Bay geachtet, aber heute gibt es keinen solchen.
Wenn es auch einen gibt, so Ist er nicht Herr seines Willens
und seines Vermogens Mit den Einen Ist er befeindet, den
Anderen schenkt er aus Vorsicht Vieh und schließlich hat er
bei Hunderten Verpflichtungen.

23 Wort

Es gibt eine Freude und einen Trost, die als Fluch über dem
Kasachen schweben
Froh Ist er, wenn er einem schlechten Menschen begegnet
oder Zeuge einer Untat wurde, die er selbst nicht begangen
hat Er freut sich und sagt: bewahre uns Allah davor! Sogar
dieser schlechte Mensch halt sich für anständig, Im Vergleich
zu ihm sind wir ganz ehrliche und ganz offene Menschen.

24 Wort

Man sagt, heute leben auf Erden uber zwei Milliarden
Menschen Wir Kasachen sind uber zwei Millionen davon.
Die Kasachen ahnen keinem anderem Volk In ihrem Streben
nach Reichtum, der Suche nach Kenntnissen, dem Erwerb
der Kunst, der Auberung des Guten Willens, der Starke
Prahlerei und der Feindseligkeit

25 Wort

Es ware gut, den kasachischen Kindern eine Ausbildung zu
geben und es reichte schon aus, ihnen zunachst wenigstens
die Grundbegriffe turkischer Bildung zu vermitteln. Aber
unser Land ist Dar- al- Harb. Und außerdem mus man
Wohlstand erwerben und Persisch und Arabisch lernen, um
die Kinder in die Lehre geben zu konnen.

26 Wort

Der Kasache freut sich uber alle Maßen, wenn sein
Rennpferd im Wettbewerb als Erstes ankommt, wenn der
Ringer, auf den er setzt, im Kampf siegt, wenn sein Jagdhund,
oder Jagd falke sich in der Jagd auszeichnen. Ich weiß nicht,
gibt es eine grobere Freude in seinem Leben? Wahrscheinlich
nicht.

27 Wort

Sokrates sprach zu einem seiner Schüler, dem Gelehrten
Aristodem, über den Dienst für den allmächtigen Schöpfer
Aristodem machte sich oft über die Gläubigen lustig.
Ei, Aristodem, was meinst du, gibt es in der Welt Menschen,
deren Werke bewunderungswürdig sind? Das sind viele,
Lehrer- r, antwortete jener, nenne wenigstens einen von ihnen
Ich bewundere die Poesie von Homer, die Tragödien von
Sophokles, die Fähigkeit einiger, sich in andere Gestalten
zu verwandeln, Ich bewundere auch die Malerei von Sevxis
Aristodem nannte noch einige bekannte Namen.

28 Wort

Oh, Ihr Moslems! Auf der Welt leben Reiche und Arme,
Gesunde und Kranke, Vernunttige und Dumme, Gute und
Bose. Wenn jemand fragt, warum das so ist, so antwortet
Ist Allahs Wille.
Aber es kommt vor, dass Allah einen von allen verachteten
Faulenzer mit Reichtum beschenkt, wahrend ein anderer zu
Gott betet, ehrlich arbeitet, dennoch in Not lebt und Frau
und Kinder muhsam ernahrt Ein harmloser, stiller Mensch
Ist oft krank und ermattet, wahrend ein Stutzer und Dieb
kerngesund ist.