Абай Кунанбаев творчество

Стихи, поэмы, биография Абая Кунанбаева

1 Wort

Ich mag gut oder schlecht gelebt haben, aber ich habe einen
großen Teil meines Lebens hinter mir
Kämpfend und zanken, in Rechtsstreitigkeiten verwickelt,
leidend und sorgenbeladen, erreichte ich mein hohes Alter
Entkräftet und allem überdrüssig stellte ich die Nutzlosigkeit
und die Vergeblichkeit aler meiner Taten fest und verstand
die Würdelosigkeit meines Daseins.

Womit mich fortan
beschäftigen, wie das verbliebene Leben ausfüllen? Es bestürzt
mich, dass ich keine Antwort auf meine Frage inde.
Das Volk regieren? Nein, das Volk ist nicht zu regieren.
Diese Bürde sol der auf sich laden, der sich eine unheilbare
Krankheit zuziehen mochte oder der feurige Jüngling, dessen
Herz noch nicht erkaltet ist Aber mich bewahre Allah vor der
alle Kräfte übersteigenden Last
Die Herden vermehren? Nein, das lohnt nicht Mögen die
Kinder Vieh züchten, falls sie es benötigen
Ich werde die letzten Tage meines Lebens nicht trüben, indem
ich zur Freude der Hochstapler, Diebe und Bettler für das Vieh
sorge.
Ob ich Wissenschaft betreiben sol? Wie kommt man zu
Wissen, wo es keinen gibt, mit dem man ein kluges Wort
wechseln könnte?
An wen die erworbenen Kenntnisse weitervermitteln, bei
wem fragen, was nicht gewusst wird?
Was bringt es, wenn du in der menschenleeren Steppe sitzt,
die Stoffe ausgelegt und mit einem Arsch in Handen?
Die Erkenntnisse verwandeln sich in Erbitterung, die zu
vorzeitigem Altern fuhrt, wenn es keinen in der Nahe gibt,
mit dem Leid und Traurigkeit geteilt werden konnen
Sich dem Gottesdienst widmen? Ich befurchte, das gelingt
auch nicht Diese Beschaftgung verlangt vole Ruhe und
Frieden. Weder in der Seele noch im Leben kenne ich Ruhe.
Was fur eine Frommigkeit kan unter diesen Leuten und in
diesem Land sein:
Die Kinder erziehen? Auch dazu auge ich nicht Ich hatte gerne
erzogen, doch weiß ich nicht, wie und was beizubringen Ist
Welche Sache lehren, zu welchem Ziel, und fur welches Volk
erziehen? Wie belehren, welche Richtung empfehlen, wo ich
selbst nicht sehe, wo die Kinder Ihre Kenntnisse anwenden
konnten. Auch das konnte ich nicht zu meiner Aufgabe
machen.
Endlich beschloss ich, dass Papier und Tinte mich von nun an
trosten sollten. Ich werde meine Gedanken zu Papier bringen.
Wenn jemand darin fur sich ein nutzlches Wort findet, so
schreibe er es fur sich oder merke es sich.
Wenn meine Worte fur die Leute unbrauchbar klingen, so
behalte Ich sie fur mich.
Andere Sorgen habe ich nicht mehr
Malstab

Abai(Абай Құнанбаев)

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